Unterricht

Unser Konzept für einen sprach- und kommunikationsfördernden Unterricht

Unsere Rahmenbedingungen

Wir orientieren uns grundlegend an den Grundschulrichtlinien. Um individuell auf die sprachlichen Bedürfnisse der Kinder eingehen zu können, haben wir besondere Rahmenbedingungen:

  • kleine Klassengrößen mit 10-17 Kindern 
  • Doppelbesetzung von Lehrkräften im Unterricht 
  • Verteilung der Unterrichtsinhalte der 1. und 2. Klasse auf drei Jahre in der Schuleingangsphase
  • für jedes Kind zweimal jährlich einen individuell angefertigten Förderplan
  • eine jährliche Überprüfung des bestehenden Förderbedarfs sowie regelmäßige Diagnostik, um die Kinder bestmöglich fördern zu können
  • abwechslungsreiche und offene Unterrichtsformen mit differenziertem Material
  • die Stärkung des Selbstwertgefühls der Kinder
  • ganzheitliche Förderung (Sprache, Motorik, Wahrnehmung) in allen Unterrichtsfächern
  • eine zieldifferente Förderung für Kinder im Bildungsgang Lernen

Es besteht zudem eine enge Zusammenarbeit mit Ergotherapeuten und Logopäden in der Schule.

Sprachfördernder Unterricht

Die Sprachförderung ist ein Unterrichtsprinzip unserer Arbeit:

  • In allen Unterrichtsfächern wird ein besonderer Fokus auf die Sprache gelegt.
  • Die Schüler*innen werden zu sprachlichen Äußerungen angeregt, um sie in ihren individuell ausgeprägten Lernprozessen bestmöglich zu unterstützen. 
  • Es herrscht eine angstfreie und respektvolle Unterrichtsatmosphäre mit vielen Sprachanlässen .
  • Täglich wiederkehrende RitualeBildsymbole und Lautgebärden erleichtern die Orientierung.

Auf der Basis einer individuellen sprachlichen Förderdiagnostik werden spezifische sprachtherapeutische Maßnahmen im Unterricht umgesetzt:

Sprachtherapeutischer Unterricht
  • eine verständliche und modellierende Lehrersprache, handlungsbegleitendes Sprechen 
  • Einsatz nonverbaler sowie verbaler Signale
  • Anwendung spezieller Methoden und Prinzipien (z.B. Kontextoptimierung, Wortschatzsammler)
  • Ergänzt durch wöchentliche schulische Sprachtherapie in Kleingruppen für alle Schüler*innen

Schriftspracherwerb

Bei Schüler*innen mit dem Förderschwerpunkt Sprache bedarf es vor allem im Schriftspracherwerb besonderer Unterstützung, denn hier übertragen sich die Schwierigkeiten der gesprochenen Sprache oft in die geschriebene Sprache. Auch das Sprachverstehen sowie die Sprachverarbeitung oder der Wortschatz gestalten sich oft noch auffällig. Die Michael-Ende-Schule hat daher ein individuelles Konzept für den Deutschunterricht der Schuleingangsphase entwickelt, welches in großen Teilen auf dem speziell für Kinder mit dem Förderbedarf Sprache entwickelten Schriftspracherwerbskonzept „Den Schriftspracherwerb individuell fördern“ von Leo Schmitz basiert. Ein für unsere Lerngruppe gezielt ausgewähltes Regelschullehrwerk unterstützt die Kinder zusätzlich in ihrem Lernprozess. 

Wichtige Bestandteile unseres Deutschunterrichts sind:

  • die Wiederholung und Vertiefung essentieller Vorläuferfertigkeiten wie das Reimen oder Silbenklatschen 
  • ausreichend Zeit zum ausführlichen Einführen, Einüben und Festigen der Buchstaben in Kombination mit Lautgebärden 
  • die Prinzipien des VokalvorkursesSilbenschiffers und eine speziell für die Zielgruppe entwickelte Anlauttabelle als Orientierung 
  • das Konzept des Parkplatzschreibens, wobei ein farbig markierter Parkplatz einen Platzhalter für ein Graphem darstellt, um den Kindern das Erlernen der Orthographie zu erleichtern
  • ein systematischer Rechtschreibunterricht mithilfe der FRESCH-Methoden
  • Lesestrategien zur Förderung des sinnentnehmenden Lesens
  • gezieltes Training bei Lese- und Rechtschreibschwäche 

Anfangsunterricht Deutsch

Auch der Mathematikunterricht besteht zum größten Teil aus Sprache und wird daher sprachsensibel gestaltet. Der Mathematikunterricht beinhaltet:

  • das Wiederholen und die Vertiefung wichtiger Vorläuferfähigkeiten
  • ausreichend Zeit zum Einführen, Einüben und Festigen der Rechenprozesse in den jeweiligen Zahlenräumen
  • die gezielte Versprachlichung mathematischer Prozesse und den unterstützenden Einsatz von Anschauungsmaterialien, Merkhilfen und Wortspeichern
  • zahlreiche handlungsorientierte Unterrichtsphasen

Mathematikunterricht zum Thema Längen und Messen

Die anderen Unterrichtsfächer, wie Englisch, Sport, Kunst, Religion oder Sachunterricht werden ebenfalls im Sinne des sprachheilpädagogischen Unterrichts gestaltet und die sprachlichen Ebenen, neben den Unterrichtsinhalten gefördert.

Wortschatzerweiterung im Sachunterricht