Namensgeber

Der Schriftsteller Michael Ende wurde am 12. November 1929 als Sohn des Malers Edgar Ende in Garmisch-Partenkirchen geboren.

Nach Schauspielunterricht an der Falckenbergschule in München arbeitete er als Schauspieler, Kabarettist und Filmkritiker. Sein erstes Kinderbuch, Jim Knopf und Lukas, der Lokomotivführer erschien 1960.
Die phantasievolle Geschichte des von Jim durchbrach die Konventionen der Kinderliteratur nach 1945 und wurde auch international (Übersetzung in 20 Sprachen) ein großer Erfolg.

In dem später verfilmten Märchenroman „Momo“ oder „Die seltsame Geschichte von den Zeitdieben und dem Kind“, das den Menschen die gestohlene Zeit zurückbrachte (1973) lässt Ende ein Kind erfolgreich gegen die „Zeitdiebe“ kämpfen, die das Leistungs- und Nützlichkeitsdenken symbolisieren.

„Die unendliche Geschichte“ um ihren Helden Bastian Baltasar Bux, der für die Menschen das bedrohte Land Phantasien rettet (erschienen 1979, verfilmt 1984 und 1990), machte Ende zum Kultautor einer Generation, die sich enthusiastisch der Fantasy-Welle zuwandte.

1984 erschien „Der Spiegel im Spiegel. Ein Labyrinth“ ein Band mit surrealistischen Erzählungen. Darüber hinaus veröffentliche Ende „Das Gauklermächen“ (1982), das Drama „Der Goggolori“ (1984) und die Erzählung „Der satanarchäolugenialkohöllische Wunschpunsch (1989). Er starb 1995 in Stuttgart.

Unsere Schule hat sich insbesondere mit Jim Knopf auseinandergesetzt.

Helden für die Kinderstube

Er ließ Jim Knopf und Lukas, den Lokomotivführer, in die Wohnzimmer der 1960er Jahre rattern und brachte in „Momo“ den Menschen die gestohlene Zeit zurück. Seine „Unendliche Geschichte“ bescherte ihm – fast – unendlichen Erfolg.

Mit Jim Knopf, der fantasievollen Geschichte um den Jungen, der als Baby im Postpaket auf Lummerland ankommt, erzielte Michael Ende 1960 seinen Durchbruch als Kinder- und Jugendbuchautor. Zwölf Verlage lehnten das Manuskript von über 500 Seiten ab, dann erscheint „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ im Thienemann Verlag – und wird zum dauerhaften Erfolg. Die TV-Versionen der Augsburger Puppenkiste ließen Jim Knopf und seinen Lokomotivführer in unzählige bundesdeutsche Wohnzimmer rattern. Das Werk erhielt 1961 den deutschen Kinderbuchpreis und erlebte im Jahr darauf mit „Jim Knopf und die Wilde 13“ eine Fortsetzung.

FAQ Jim Knopf | Thienemann-Esslinger Verlag

Der Mensch hinter dem Buch

Drei Jahre nach dem Tod des Schriftstellers wurde im Münchner Schloss Blutenburg, dem Sitz der Internationalen Jugendbibliothek, das Michael-Ende-Museum eröffnet. Damit fand ein Teil des Nachlasses des weltweit bekannten Autors Platz in der Stadt, in welcher Michael Ende einen Großteil seines Lebens verbrachte. Zu den Exponaten zählen zahlreiche persönliche Gegenstände, etwa Möbel, Pfeifen, Schallplatten, selbst gefertigte Marionetten, Handschriften, Manuskripte und vor allem, natürlich, Bücher. Fast 3.000 Bände seiner Privatbibliothek verdeutlichen Endes Vorbilder und vielfältige Interessen. Seine eigenen 30 Werke sind in Original- und Lizenzausgaben in mehr als 40 Sprachen in einem Schrank mit etwa 550 Büchern zu bestaunen.

Wie ein Magnet zieht das Michael-Ende-Museum bis zum heutigen Tag begeisterte Leser von Momo & Co. aus aller Welt an. So erfreut sich Michael Ende beispielsweise einer großen japanischen Fangemeinde, was auch damit zu tun hat, dass der Schriftsteller in zweiter Ehe mit der japanischen Übersetzerin Mariko Sato verheiratet war, die mehrere seiner Werke ins Japanische übertrug.

Text: Peter Beyer (redaktionell überarbeitet)

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Internationale Jugendbibliothek im Schloss Blutenburg München

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